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Avards-Plugin 0.2.6 veröffentlicht!

Avards Plugin

Beschreibung

AVARDS steht für Automatic Video Aspect Ratio Detection and Signaling, also automatische Erkennung des Seitenverhältnisses und Signalisierung an den Fernseher. Dies ist insbesondere für Benutzer von 16:9 Fernseher interessant, wenn Filme im Letterbox-Format gesendet werden.

Die ursprüngliche (Standalone-) Version stammt von Jens Vogel, siehe auch dessen Homepage für tiefer gehende technische Details.

Grund des Übels

Ein 16:9-Bild auf einem 16:9-Fernseher stellt kein Problem dar, das Bild wird vollflächig dargestellt: 

16:9 Bild

Wird das Fernsehbild im 4:3 Format ausgestrahlt, dann entstehen auf einem 16:9 Fernseher unvermeidbar schwarze Balken am linken und rechten Rand 1).

4:3 Bild auf 16:9 Fernseher

Verpackt der Sender ein Breitbild (z.B. 16:9) in ein 4:3 Bild, so sieht das auf einem 4:3 Fernseher noch einigermaßen gut aus:

16:9 Bild auf 4:3 Fernseher

Auf einem 16:9 Fernseher dagegen fragt man sich warum man so einen großen Fernseher gekauft hat, wenn die Sender doch nur schwarze Balken senden. Die schwarzen Balken ober- und unterhalb des Bildes kommen vom Sender, der Fernseher fügt die schwarzen Balken links und rechts hinzu, da er ja nur ein 4:3 Bild erhält:

19:9L Bild auf 16:9 Fernseher

Viele Fernseher bieten heute die Möglichkeit das Bild aufzuzoomen, wofür jeder Hersteller eigene Wortschöpfungen gewählt hat. Das manuelle Aufzoomen ist aber lästig und unbequem. Hier kommt das Avards-Plugin ins Spiel: es erkennt im 4:3-Format die schwarzen Balken am oberen und unteren Bildrand und setzt das WSS-Signal (Wide Screen Signaling) entsprechend, so dass der Fernseher automatisch aufzoomt und auch beim Wechsel des Seitenformats das WSS-Signal entsprechend anpasst. Außerdem wird auch die Größe des OSD automatisch angepasst, so dass kein Teil des OSD durch den Zoom verloren geht.

1) Ausnahme: man zoomt das Bild unter Verlust von Bildinformation am oberen und unteren Rand auf, aber das soll hier nicht betrachtet werden

Funktionsweise

Das WSS-Signal kann auf 4:3, 16:9 oder auf die beiden Letterbox-Formate 14:9L und 16:9L gesetzt werden. Bei den Letterbox-Formaten wird der Fernseher angewiesen, das Bild entsprechend aufzuzoomen. Die Übertragung des WSS-Signals erfolgt zusammen mit dem Bild in einem Bereich, der u.a. zur Bildsynchronisation benötigt und deshalb nicht dargestellt wird. Besondere Hardware-Erweiterungen sind nicht nötig.

Wenn Avards eingeschaltet ist, dann wird bei Sendungen im 4:3 Format das Bild auf schwarze Balken im oberen und unteren Bereich analysiert und je nach Größe das WSS-Signal auf 4:3, 14:9L oder 16:9L gesetzt. Bei echten 16:9 wird das WSS-Signal immer auf 16:9 gesetzt.

Voraussetzungen

  • Es wird eine Full-featured DVB-Karte benötigt, da nur diese einen Decoder besitzen, der das Bild auf /dev/video ausgibt.
  • Das Wiedergabegerät (Fernseher, Beamer, ...) muss WSS unterstützen. Die WSS-Übertragung funktioniert sowohl über den standardmäßigen Cinch-Ausgang (Composite), als auch über J2-Lösungen (Cinch, Hosiden, SCART bzw. Composite, S-Video, RGB).
  • Die Firmware der DVB-Karte muss die Ausgabe des WSS-Signal unterstützen, weshalb die Version f32623 oder neuer benötigt wird (da die Zählung der ersten beiden Stellen rückwärts erfolgt sind dies die zur Zeit verfügbaren Versionen f32623, f22623 und f12623)
  • Der v4l-Treiber (Video-for-Linux) muss die WSS-Ausgabe unterstützen. Das ist bei v4l ab Januar 2006 der Fall; auch ab  Kernel 2.6.16 ist die Erweiterung schon mit dabei.

Die Voraussetzungen sind geschaffen, wenn der VBI-Device /dev/vbi0 (bzw. ein neues /dev/vbi<x>) vorhanden ist.

Für die reine automatische Umschaltung zwischen 4:3 und 16:9 ist Avards übrigens nicht nötig, dazu reicht bereits die o.a. Firmwareversion.

Download

neueste stabile Version:

vdr-avards-0.2.6.tar.bz2

Liste der Änderungen (engl.): HISTORY

ältere Version:

vdr-avards-0.2.5.tar.bz2
vdr-avards-0.2.4.tar.bz2
vdr-avards-0.2.3.tar.bz2

Installation und Aufruf

Die Installation erfolgt wie bei jedem VDR-Plugin üblich:

- cd <VDR>/PLUGINS/src
- tar xjf vdr-avards-<version>.tar.bz2
- ln -s avards-<version> avards
- cd ../..
- make plugins

Anschließend kann das Plugin wie jedes Plugin dem VDR als Parameter mitgegeben werden:

   vdr -Pavards

Kommandozeilen-Parameter

Avards benötigt Zugriff auf mehrere Device-Files der full-featured DVB-Karte. Wenn die benutzte Karte nicht die erste ist, dann können die Standards über Kommandozeilen-Parameter überschrieben werden:

-v, --dev_video=<Device> Video Device Default ist /dev/video0
-d, --dev_dvb=<Device> DVB Device Default ist /dev/dvb/adapter0
-b, --dev_vbi=<Device> VBI Device Default ist /dev/vbi

Alternativ zum Auslesen von /dev/video kann man Avards auch anweisen, das Bild über die GrabImage-Funktion des VDR zu erhalten:

-g, --grab benutze GrabImage des VDR anstatt des Video-Devices

Wenn der Standard-WSS Code für 4:3 (0x08) Bilder erzeugt, die in die Breite gezogen sind, dann kann man über den Kommandozeilen-Parameter -q den WSS-Code auf 0x0e ändern:

-q, --quirks-mode benutze WSS code 0x0e anstatt 0x08 für 4:3 und unbekannte Seitenverhältnisse

Einstellungen

Die folgenden Einstellungen sind im VDR über Einstellungen->Plugins->Avards verfügbar:

Start-/Stopp Eintrag im Hauptmenü: zeige/verstecke Eintrag im Hauptmenü
Plugin Autostart: Avards automatisch beim Start des VDR starten
WSS-Modus: automatische Erkennung oder Modus fest einstellen
Erlaube L>16:9 Erlaube das WSS-Signal für L>16:9. Normalerweise nicht sinnvoll bei der Ausgabe auf 16:9 Geräten, da diese den Modus auf L16:9 beschränken
Pan Tone Toleranz maximale Differenz eines Pixel vom Grauton der Pixel im Pan Vector. Der Wert wird ignoriert, wenn "Pan Tone max. Schwarzwert" größer Null ist
Pan Tone max. Schwarzwert aktiviert die Pan Vektor Erkennung durch den vorgegebenen kleinsten Wert eines Pixels, der als Schwarz interpretiert wird. Ansonsten wird der Grauton automatisch erkannt
Overscan (%) Die Breite eines Frames um das Bild in Prozent, der während der Analyse ignoriert wird (Default: 3)
Logobreite (%) Maximale Breite mit falschen Farben in Prozent der Gesamtbreite, die ignoriert wird (z.B: wegen einem Logo)
Erkennung Bevorzugen der Anzeige aller Zeilen oder der Einhaltung des Seitenverhältnisses
Poll Rate (in Millisekunden) Verzögerung zwischen den Bildern, die analysiert werden (Default: 80ms)
Verzögerung (in Polls) verzögere die Umschaltung des WSS-Signals bis mindestens <n> Bilder den gleichen Modus ergeben haben. Multipliziert mit der Poll Rate ergibt sich die Umschaltverzögerung (Default: 5)
Frontend Lock testen Analysiere nur, wenn das DVB-Frontend auch ein Lock hat, d.h. ein Signal empfängt
Zeige Nachricht bei Umschaltung Auswahl, ob beim Umschalten eine kurze Nachricht eingeblendet wird
VDR OSD ist Standardanzeige ist PAL oder NTSC. Wird benötigt um die korrekte OSD-Größe berechnen zu können



Links

[1] Homepage der Standalone-Version von Avards, die Grundlage dieses Plugins ist